Leistungen der Handchirurgie im Überblick.
Hier stellen wir einige der handchirurgischen Erkrankungen, die in unserer Praxis behandelt werden vor. Dies soll eine, für den medizinischen Laien verständliche Form sein und keine wissenschaftliche Abhandlung. Die Hand besteht aus Nerven, Sehnen, Knochen, Bindegewebe und Muskeln.
Unser Leistungsspektrum umfasst alle Erkrankungen an der Hand. In unserer modernen Praxis führen wir ausführliche Diagnostik, Nachbehandlung und Operationen wie: Arthroskopien, Metallentfernungen, Weichteileingriffe und die Vorfußchirurgie durch.
Auch im Notfall für Sie da
Wir helfen Ihnen schnell und kompetent bei Knochenbrüchen, Mangeldurchblutungen, Gelenkausrenkungen, Gefäßverletzungen, Gefäßverschlüsse und Infektionen.
Hinweise für Patienten:
Schwellneigung an der Hand
Jede operierte oder verletzte Hand neigt für viele Wochen und Monate zur Schwellung. Dies ist ein normaler Vorgang, der Sie eventuell beunruhigt. Besonders zu erwähnen sind die Mittelgelenke der Finger, denn hier ist eine Schwellung im Zeitraum von 6-12 Monaten die Regel.
Sie sollten unverzüglich Ihren Arzt aufsuchen, wenn in einem Gips- oder Schienenverband die Finger oder die Hand anschwellen, Sie vermehrte Schmerzen empfinden oder es durch Einschnürungen zu Durchblutungs- oder Gefühlsstörungen kommt. Der Schwellneigung der operierten oder verletzten Hand können Sie entgegenwirken, wenn Sie auch in der Nachbehandlungsphase den Arm mehrere Male am Tag hochheben
und dabei möglichst alle nicht ruhiggestellten Gelenke der Hand und des Armes bewegen. Ein Armtragetuch ist daher strikt abzulehnen! Auch das Anspannen der Unterarmmuskulatur fördert die Durchblutung und führt somit zur Abnahme der Schwellung. Beim Schlafen sollte die entsprechende Hand auf einem Kopfkissen hochgelagert werden. Am Tage sollte der Arm für mindestens eine halbe Stunde hochgelagert werden und die verletzte Region mit einer Wärmeflasche mit kaltem Wasser gekühlt werden, vorausgesetzt, das Kühlen wird gut vertragen. Auch ein Kühlakku, der aber immer in einem Tuch gewickelt werden muss, ist möglich.
Erkrankungen der Nerven
Einleitung Nervenengpasssyndrome
Der Arm und die Hand werden im Wesentlichen durch drei Hauptnerven innerviert: Nervus medianus, Nervus ulnaris und Nervus radialis. Jeder dieser drei großen Nerven kann an vorgegebenen Engstellen im Bereich des Unterarmes Kompressionssyndrome entwickeln. Je nachdem welcher Teil der Nerven betroffen ist, stehen entweder Lähmungen, Schmerzen und/oder Missempfindungen im Vordergrund. Es sollte daher, bei unklaren Beschwerden im Bereich des Unterarms und der Hand, auch an die Möglichkeit eines Nervenkompressionssyndroms gedacht werden. Durch eine differenzierte Untersuchung sollte auch eine Abgrenzung zu Störungen der Halswirbelsäule durchgeführt werden. Ergänzende elektrophysiologische Abklärung sollten die Diagnose sichern. Die Therapie hängt individuelle vom Stadium ab. Folglich kann eine konservative Behandlung (z.B. die nächtliche Ruhigstellung mit einer Lagerungsschiene) als auch eine Operation notwendig sein. Bei ausgeprägten Beschwerden sollte die Indikation zur Operation frühzeitig gestellt werden, da ansonsten die Gefahr bleibenden Nervenschäden besteht. Eine nervale Schädigung bzw. Nervenenge können im Bereich der Halswirbelsäule und des Schultergürtels auftreten und die Symptome einer Nervenkompression am Arm ähneln.
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Karpaltunnelsyndrom
Flyer zum Thema KarpaltunnelsyndromBeim Karpaltunnelsyndrom (KTS) hat der Mittelnerv ( N. medianus) auf Höhe des Handgelenkes nicht genügend Platz. Dieser Kanal heißt Karpaltunnel, durch den der Nerv und 9 Sehnen durchlaufen. In dieser natürlichen Engstelle kann es zu zusätzlichen Verengungen kommen, worauf ein Druckschaden am Nerv entsteht. Zu den typischen Symptomen gehören Schmerzen, Kribbeln und Taubheitsgefühle am Daumen, an Zeige- und Mittelfinger, manchmal auch am Ringfinger. Die Beschwerden treten häufig nachts, aber auch tagsüber auf. Dabei geht die Sensibilität der ersten drei Finger verloren. Feinmotorische Tätigkeiten, wie das Auf- und Zuknöpfen eines Hemds oder einer Bluse, werden erschwert. Auch Zupacken bereitet Probleme, da nicht nur der Nerv, sondern auch die Beugesehnen der Finger beeinträchtigt werden.
Die Behandlung hängt vom Stadium der Erkrankung und seiner Beschwerden ab. So kann hier konservative Behandlung ist z.B. die nächtliche Ruhigstellung mit einer Lagerungsschiene. Sie verhindert die Beugung des Handgelenks und eine weitere Erhöhung des Drucks im Karpalkanal.
Eine Operation ist angezeigt, wenn entweder die Nervenenge bereits weit fortgeschritten ist oder eine konservative Behandlung erfolglos blieb. Der Eingriff erfolgt ambulant, meist mit lokaler Betäubung. Durch einen kleinen Schnitt in der Hohlhand kann hier die Enge durch die Öffnung des Karpaldaches vollständig gespalten werden, wodurch wieder Platz für Sehnen und Nerv geschaffen wird.
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Kubitaltunnel-Syndrom (Sulcus ulnaris Syndrom)
Dieses Syndrom, auch Sulcus ulnaris Syndrom genannt, bezeichnet eine Einengung des Ellennervs (Nervus ulnaris) an der Innenseite des Ellenbogens. Er verläuft hier durch eine knöcherne Rinne, welche wiederum direkt unter der Hautoberfläche tastbar ist. Die merken wir vor allem, wenn wir uns am„Musikantenknochen“ stoßen. Neben Überlastung des Ellenbogens, Vorverletzungen oder Lagerungsschäden kommt es zu einem erhöhten Druck auf den Nerven. So treten hier die Symptome mit: Kribbeln, Missempfindungen und Taubheitsgefühle an der Innenseite des Unterarms, im kleinen Finger und im äußeren Bereich des Ringfingers auf. Bei starken Ausprägungen kommen Muskelschwäche und -schwund dazu, was als Spätfolge zu einer „Krallenhand“ führen kann.
Die Therapie hängt vom Stadium der Erkrankung ab. Mit einer konservativen Behandlung wird der Ellenbogen nachts mit einer speziellen Schiene ruhiggestellt. Sie streckt den Arm im Ellenbogengelenk und entlastet den Nerv. Tagsüber können durch Ellenbogenpolster Belastungen und Fehlhaltungen vermieden und Bewegungen korrigiert werden.
Eine Operation ist angezeigt, wenn die Nervenenge fortgeschritten, chronisch schmerzhaft oder eine konservative Behandlung erfolglos blieb.
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Supinatorsyndrom
Bei dem Musculus supinator handelt es sich um den Auswärtsdreher des Unterarmes. Am Unterarm, nahe des Ellenbogens, durchbricht ein Teil des Speichennervs (Nervus radialis) den Muskel. Kommt es hier zu einer Einengung des Nervens, handelt es sich um das Supinator-Syndrom. Außerdem sind gut- und bösartige Wucherungen in diesem Bereich können hier ebenfalls die Nervenenge auslösen. Das Supinator-Syndrom ist meistens mit einer konservativen Therapie sowie schmerzlindernden Medikamenten behandelbar. Auch Schonung und das Vermeiden von bestimmten Belastungen sind sinnvoll. Nur bei chronisch ausgeprägten Symptomen als auch einer Muskelschwäche in den Fingern bzw. Lähmungserscheinungen ist eine Operation angezeigt.
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Nervus interosseus anterior Syndrom
In den betroffenen Fingern und im Unterarm können Schmerzen auftreten. Der Verlust der Beugekraft im Daumen und Zeigefinger führt dazu, dass Patienten mit diesen beiden Fingern keinen Kreis mehr formen können. Da der Nerv keine gefühlsvermittelnde, sondern eine rein motorische Funktion hat, entstehen keine Gefühlsausfälle an der Hand.
Für die Diagnose des Syndroms erfolgt neben der klinischen auch eine neurologische Untersuchung. Dies ist wichtig, um das Syndrom von naheliegenden Fehldiagnosen (wie etwa einem Beugesehnenriss des Daumens) abzugrenzen. Ein MRT des Unterarms kann ebenfalls sinnvoll sein. Konservativ wird zunächst eine physiotherapeutische Behandlung durchgeführt. Führt diese nach mehreren Wochen nicht zu einer deutlichen Besserung, kann der Handchirurg in einer OP die Einengungen des Nervenastes beseitigen.
Je früher die Beschwerden behandelt werden, desto besser ist die Prognose für eine vollständige Genesung. -
Wartenberg-Syndrom
Beim Wartenberg-Syndrom kommt es durch die Enge des Hautnervens (Ramus superfizialis nervi radialis) am körperfernen Unterarm zu Schmerzen und Gefühlsstörungen an der Streckseite des Handgelenks auf. Meistens sind hier der Daumen und der Zeigefinger betroffen.
Führt die konservative Behandlungsmethode mit Ruhigstellung, z. B. durch Tragen einer Armschiene, und der Einsatz von entzündungshemmenden Medikamenten wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) nicht zur Linderung der Beschwerden, wird die operative Therapie empfohlen.
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Loge de Guyon-Syndrom
Bei diesem Syndrom handelt es sich um eine Schädigung des Ellennervs (Nervus ulnaris), der im Bereich des Handgelenks verläuft. Die Guyon-Loge ist eine anatomische Engstelle zwischen zwei Handwurzelknochen. Durch starke Belastung erhöht sich hier der Druck auf den Nerv. Zudem kann auch ein Ganglion oder ein anderer Tumor die Enge auf den Nerven erhöhen.
Mögliche Symptome sind Gefühlsstörungen wie Kribbeln im kleinen Finger und teilweise auch im Ringfinger. Auch das Spreizen und Zusammenführen der Finger kann Beschwerden bereiten. Im Verlauf der Erkrankung sind muskuläre Ausfälle der Handinnenmuskulatur und Lähmungen möglich. Da hier ähnliche Symptome an der Hand wie beim Kubitaltunnelsyndrom betroffen sind, ist hier bei der Diagnose eine klare Abgrenzung wichtig.
Als Behandlungsmaßnahmen kommen zunächst Ruhigstellung und Entlastung infrage. Um Druck vom Nerv zu nehmen, kann z. B. nachts eine Armschiene getragen werden. Bleibt die konservative Behandlung erfolglos, ist ein operativer Eingriff sinnvoll. Dieser wird meist ambulant, in Regional- oder Vollnarkose, durchgeführt.
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Pronator-Teres-Syndrom
Das Pronator-Teres-Syndrom zählt wie das Karpaltunnel- und das Kubitaltunnelsyndrom zu den Nervenkompressions-Syndromen, tritt aber wesentlich seltener auf. Drehbewegungen machen dem betroffenen Nerv zu schaffen.
Beim Pronator-Teres-Syndrom kommt es zu einer Enge des Mittelarmnervs (Nervus medianus) auf Höhe des Ellenbogens und des körpernahen Unterarmes. Der Nerv durchbricht den Muskel Pronator-Teres (Einwärtsdreher), der auf der Vorderseite des Unterarms verläuft. Durch Drehbewegungen des Muskels kann der Nerv eingeengt werden. Insbesondere einseitige Belastungen führen zu den typischen Symptomen: Schmerzen und Missempfindungen wie Kribbeln in den mittleren Fingern und der Hohlhand. Eine weitere Ursache können auch Muskelfaserrisse oder Blutergüsse sein.
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und der Ausprägung der Nervenenge. Häufig kann das Pronator-Teres-Syndrom konservativ mit Schonung und Ruhigstellung, z. B. durch das Tragen einer Armschiene, behandelt werden. Bleibt die konservative Behandlung erfolglos, kann die operative Therapie erwogen werden.
Nervenverletzungen und Nervenrekonstruktion
Bei Verletzungen an Händen oder Armen kommt es durch die Schädigung von Nerven häufig zu Lähmungen und Gefühlsstörungen im betroffenen Gebiet. Nicht immer müssen dabei scharfe Verletzungen die Ursache sein, auch Druckschäden sind möglich. Die operative Behandlung hängt ganz von der Art der Nervenverletzungen ab. Hierbei muss ggf. ein Nerventransplantat notwendig sein, welcher an einer anderen Körperstelle entnommen wird. In manchen Fällen ist auch eine motorische Ersatzplastiken (motorische Ersatzoperationen) notwendig, um die fehlende Funktion an der Hand zu ersetzen.
Nerventumoren
Bei den Nerventumoren handelt es sich vorwiegend um gutartige Tumoren, die aber durch die Beteiligung der Nerven zu Funktionsausfällen und Schmerzen führen können. Auch nach notwendige Operationen können Reststörungen durch die Entfernung des Tumors verbleiben. Auch nach Verletzungen (z.B. Amputationen) kann es zu schmerzhaft wachsenden Nervenendigungen kommen.
Erkrankungen der Sehnen und Sehnenscheiden
Eine Entzündung der Sehnenscheiden kommt am häufigsten an der Hand und am Handgelenk vor. Man unterscheidet hierbei die akute und die chronische Form der Sehnenscheidenentzündung.
Sehneneinklemmsyndrome
Bei chronischen Beschwerden durch eine Sehnenscheidenentzündung hilft meist nur noch eine Operation. Häufige Folge von chronischen Sehnenscheidenentzündungen sind Sehneneinklemmsyndrome, die je nach ihrer Lokalisation im Körper unterschiedlich benannt werden. Die häufigsten Sehneneinklemmsyndrome sind:
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Tendovaginitis de Quervain
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Schnappfinger-Syndrom
Eine Entzündung der Sehnenscheiden kommt am häufigsten an der Hand und am Handgelenk vor. Man unterscheidet hierbei die akute und die chronische Form der Sehnenscheidenentzündung.
Sehnenverletzungen
Sehnen bestehen aus Bindegewebe und enthalten in geringem Maße auch Nerven und Blutgefäße, sie sind Teil eines Muskels und dienen als Verbindung zwischen Muskeln und Knochen. Verletzungen der Sehnen können einerseits bei Überbelastung, Sportverletzungen, Knochenbrüchen und insbesondere bei Schnittverletzungen auftreten. Weiterhin kann es nach einer operativen Versorgung eines Bruches (z. B. mit einer Platte) zu einer Aufreibung der Sehnen führen. Sehnenrisse können auch schmerzlos und unbemerkt auftreten. Im Rahmen entzündlicher Gelenkerkrankungen (Rheuma/Gicht) kann es zu entzündlicher Schwächung oder zum Aufreiben an Knochenvorsprüngen kommen, die dann ein spontanes Zerreißen der Sehne auch bei leichter Krafteinwirkung zur Folge hat.
Sehnenverletzungen an der Hand führen dazu, dass die aktive Beugung oder Streckung eines oder mehrerer Finger nicht mehr möglich ist, ebenso treten Schwellungen und Fehlstellungen der Fingergelenke auf (z.B. Knopfloch- oder Schwanenhalsdeformität). Auch eine Verletzung des Halteapparats, der Sehnen, kann zu einem schmerzhaften Springen der Sehnen führen.
Meistens ist bei Sehnenverletzungen eine Operation erforderlich, um die Funktionalität einer geschädigten Sehne wiederherzustellen. Gelegentlich sind diese Verletzungen aber auch durch eine Ruhigstellung mittels spezieller Schienen konservativ zu behandeln.
Sehnenverletzungen im Rahmen von Schnitt-, Stich- oder anderen offenen Verletzungen sollten umgehend behandelt werden. Abhängig von der Art und Schwere der Verletzung stehen verschiedene Techniken zur Verfügung. Hier sind neben der Sehnennaht, die Verlagerung oder Transplantation einer Sehne möglich. Im Rahmen der Nachbehandlung kann es erforderlich sein, für mehrere Wochen eine spezielle Schiene zu tragen.
Sehnentumoren
Zu den Sehnentumoren gehören die gutartigen Schwellungen der Sehnengleitgewebe ebenso wie die bösartigen Tumoren der Sehnengleitgewebe. Jeder entfernte Tumor wird von uns einer feingeweblichen Untersuchung zugeleitet. Eine eventuelle Weiterbehandlung sollte immer unter der Maßgabe des größtmöglichen Erhaltes der Benutzbarkeit der Hand zu sehen sein.
Sehnenansatzbeschwerden – Tendopathien
Die Muskeln sind durch Sehnen am Knochen fixiert, bei übermäßiger, einseitiger Beanspruchung der betreffenden Extremitäten, können diese eine schmerzhafte Umbauung verursachen oder ein unangenehmes Reiben bei Bewegungen resultieren.
Erkrankungen der Knochen und Gelenke
Kahnbein
Aufgrund der großen Beweglichkeit ist das Kahnbein (Scaphoid) der Handwurzelknochen, der am häufigsten bricht. Wird ein solcher Bruch übersehen und nicht adäquat behandelt, können schwerwiegende chronische Probleme bis hin zur frühzeitigen Arthrose die Folge sein. Häufig wird dieser Bruch verspätet erkannt und es hat sich hier bereits ein Falschgelenk (Pseudarthrose) gebildet. Diese kann zu einem Absterben des Knochens im Bereich der alten Bruchzone bzw. eines Knochenanteils führen.
Die Behandlung richtet sich nach der Art des Bruches bzw. der Pseudarthrose. Der Bruch kann an einer oder mehreren Stellen des Knochens, mit oder ohne Verschiebung (Dislokation) des Bruchstücks bzw. der Bruchstücke (Fragmente), auftreten.
Neben einer konservativen Therapie ist häufig eine Operation erforderlich. Der operative Eingriff kann neben einer minimalinvasiven Verschraubung durch eine spezielle Schraube, bis hin zu einer Knochenrekonstruktion mit einer Knochentransplantation (vom Becken oder Radius) notwendig sein. In unserer Praxis bieten wir in geeigneten Fällen auch die minimalinvasive arthroskopisch assistierte Versorgung des Kahnbeinbruches bzw. die Rekonstruktion der Kahnbeinpseudarthrose an. In manchen Fällen ist ggf. eine Rekonstruktion des Kahnbeines durch einen gefäßgestielten Knochenspan notwendig.
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Brüche an der Hand und am Handgelenk (Frakturen)
Brüche an der Hand fallen durch Schwellung und schmerzhaften Funktionsverlust auf, werden aber auch nicht selten erst verspätet festgestellt. Bei Frakturen ist eine möglichst frühe Behandlung wichtig. Wenn möglich werden diese bei ausreichender Stabilität im Gipsverband konservativ behandelt. Wichtig sind eine möglichst anatomiegerechte Stellung und eine möglichst kurze Ruhigstellungsdauer, um die Funktion der Hand nicht zu beeinträchtigen. Wenn sich das Repositionsergebnis durch eine Gipsruhigstellung nicht erhalten lässt, muss der Bruch operativ versorgt werden. Hierzu ist die Zuhilfenahme von Kirschner-Drähten, Schrauben, Platten oder einem sogenannten äußeren Festhalter (Fixateur externe) möglich. Gelegentlich ist auch eine funktionelle Behandlung mit Tape- oder Solidaritätsverbänden möglich. Wichtig ist, die Verletzung so zu versorgen, dass die Hand so schnell wie möglich wieder bewegt werden kann.
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Arthrose der Finger- und Handgelenke
Unter einer Arthrose wird ganz allgemein ein Verschleiß eines Gelenkes verstanden. Die Gründe für die Zerstörung von Gelenken können sehr unterschiedlich sein, anlagebedingt, Unfälle, rheumatische Erkrankungen, Gicht u.ä.. Dabei sind bei den verschiedenen zu einer Arthrose führenden Erkrankungen unterschiedliche Gelenke betroffen. An der Hand betrifft sie vor allem die Fingerend- und -mittelgelenke und das des Daumensattelgelenks. Meist tritt die Erkrankung an mehreren Gelenken auf: Dann spricht man von einer Polyarthrose.
Wichtig ist, dass eine fachärztliche Diagnose gestellt wird, um die Beschwerden so auch von anderen Erkrankungen wie einer Arthritis abzugrenzen. Die Behandlungsmaßnahmen sind abhängig vom Stadium der Arthrose. Bereits eine konservative Behandlung mit Schienen und Schmerzmedikamenten kann hier eine Besserung herbeiführen. Weiterhin ist die Infiltration von Cortison, Hyaluronsäure oder ACP in frühen Stadien der Arthrose möglich. Bei anhaltenden Beschwerden sind operative Maßnahmen möglich. An bestimmten Gelenken kann dies durch eine Implantation einer Gelenkprothese, einer Gelenkversteifung oder einer Arthroplastik möglich sein.
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Rhizarthrose
Die Sattelgelenkarthrose (auch Rhizarthrose genannt) ist neben der Fingerendgelenkarthrose mit einem Häufigkeitsanteil von ca. 10 Prozent in der Bevölkerung die häufigste Arthrose an der Hand. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
Die ausgeprägte Beweglichkeit im Daumensattelgelenk in alle Richtungen in Kombination mit einer erhöhten Belastung und ererbten Faktoren begünstigen im Laufe des Lebens eine zunehmende Abnutzung und folglich eine Arthrose des Gelenks.
Vor allem bei Drehbewegungen mit dem Daumen und Tätigkeiten, die ein festes Zufassen erfordern, treten verstärkt Schmerzen auf. Dies kann das Auswringen eines Lappens, das Öffnen eines Schraubglases oder des Plastikverschlusses einer Wasserflasche oder das Schälen von Kartoffeln sein. Im Vordergrund steht eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung und Kraftminderung. Es kann auch schmerzfreie Phasen geben, die sich aber meist mit stechenden Schmerzen bei Belastung abwechseln.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese Erkrankung je nach Stadium zu behandeln. In den frühen Stadien ist meistens eine konservative Therapie u.a. mit einer Schiene möglich. Infiltrationsbehandlungen (Spritzen direkt in das Gelenk; z.B. mit ACP, Kortison-Präparat, oder Hyaluronsäure) sind ebenfalls abhängig vom Verschleißstadium und der Beschwerden. Möglich ist auch, ein radioaktives Isotop in das Gelenk zu spritzen, das die entzündete Gelenkinnenhaut entfernt. Diese Behandlung wird normalerweise von Nuklearmedizinern durchgeführt.
Ist Ihre Erkrankung bereits weiter fortgeschritten oder die Beschwerden trotz konservativer Therapie stark anhaltend, kann hier eine Operation vorschlagen werden. Die am häufigsten angewandte Methode ist die Entfernung des großen Vieleckbeins, oft verbunden mit einer Sehnenaufhängung des Daumens, damit sich die Lücke mit Ersatzgewebe füllen und der Daumen nicht zurückrutschen kann. Neben der chirurgischen Entfernung des großen Vieleckbeins (Trapezektomie) hat sich der Gelenkersatz mittels moderner zementfreier Endoprothese etabliert. Damit eine Daumensattelgelenksprothese eingesetzt werden kann, müssen jedoch einige Voraussetzungen erfüllt sein.
Ziel aller operativen Behandlungsmethoden ist es, die Schmerzen zu lindern und dabei die Beweglichkeit und Kraft des Daumenstrahls bestmöglich wiederherzustellen. Nicht selten dauert es mehrere Monate, bis das Endergebnis erreicht ist.
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Tumore der Knochen
Bei den Knochentumoren handelt es sich vorwiegend um gutartige Tumoren, die aber verdrängend wachsen können und daher entfernt werden sollten. Bei den sehr seltenen bösartigen Knochentumoren finden wir meist Metastasen (Tochtertumoren) anderer Tumoren an. Jeder entfernte Tumor wird von uns einer feingeweblichen Untersuchung zugeleitet.
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Mondbeinnekrose
Das Mondbein ist eine der acht Handwurzelknochen und bildet zusammen mit dem Kahnbein die Gelenkverbindung zur Speiche und Elle am Unterarm. Bei der Mondbeinnekrose kommt es zu einem Absterben dieses Handwurzelknochens. Als mögliche Ursache kommt eine unterschiedliche Länge der Unterarmknochen, Elle und Speiche in Betracht. Die Symptome treten meistens ohne ein vorausgegangenes Trauma ein und äußern sich häufig mit einem Druckschmerz am rückseitigen Handgelenk. Bei fortschreitender Nekrose kommt es zu schmerzhaften Bewegungseinschränkungen des Handgelenks, das zunehmend steifer und kraftloser wird.
Die Mondbeinnekrose wird in vier Stadien eingeteilt. Durch ergänzende Diagnostik wie Röntgenuntersuchung, CT-Untersuchung und Kernspintomographie mit Kontrastmittel-Gabe wird dies festgestellt. Die Behandlung richtet sich nach dem jeweiligen Stadium der Erkrankung. Im ersten Stadium kann die Erkrankung durch Ruhigstellung in einer Schiene behandelt werden. Es sind regelmäßige klinische und gegebenenfalls bildgebende Kontrollen erforderlich. In den weiter fortgeschrittenen Stadien erfolgt das Vorgehen in der Regel operativ.
Bindegewebstumoren
Hierbei handelt es sich vorwiegend um so genannte gutartige Riesenzelltumoren, die aber zu Rezidiven neigen. Jeder entfernte Tumor wird von uns einer feingeweblichen Untersuchung zugeleitet.
Erkrankungen des Bindegewebes
Das Bindegewebe ist die Schicht, die zwischen den anderen Geweben liegt und diese, wie der Name sagt, zusammenhält.
Dupuytren-Kontraktur
Die Dupuytren’sche Kontraktur ist eine Erkrankung des Unterhautbindegewebes, bei dem die auf der Handinnenseite befindliche Gewebsschicht, die sogenannte Palmaraponeurose, sich krankhaft verändert und so zu einer Verkrümmung der Finger führt. Da diese Erkrankung zu Rezidiven neigt, sollte eine Operation sorgfältig erwogen werden.
Ganglion
Ein Ganglion ist eine gutartige, mit Flüssigkeit gefüllte Geschwulst an der Hand, die eine Größe von einigen Zentimetern erreichen kann. Es tritt einzeln oder mehrfach an einer Gelenkkapsel oder oberflächlichen Sehnenscheide auf und ist mit einer klaren, gallertartigen Flüssigkeit gefüllt. Als Entstehungsursachen kommen z. B. Überbeanspruchung mit chronischen Reizzuständen oder eine spontane Bildung infrage. Die sichtbaren Verwölbungen, die das Ganglion auf der Haut verursacht, stören in vielen Fällen das ästhetische Empfinden der Betroffenen. Manchmal kommt es auch zu Schmerzen, die durch Einklemmung oder Druck des Ganglions auf andere Strukturen entstehen und meist unter Belastung zunehmen. Über dem Handgelenk schmerzt es besonders beim Aufstützen, also bei maximaler Streckung des Handgelenks. So kann diese harmlose Veränderung kann entfernt werden, wenn sie Beschwerden macht.
Operative offene Entfernung: Über dem Ganglion wird ein Hautschnitt gesetzt, dabei wird es mit seinem zum Gelenk führenden Stiel entfernt und die Gelenkkapsel an der Stielbasis gefenstert.
Arthroskopische Entfernung beim streck- und beugeseitigen Handgelenksganglion: Der Stiel und ein Teil der Wand werden entfernt, danach kann die Flüssigkeit abfließen und das Ganglion verschwindet.
Erkrankungen der Bänder
Skidaumen
Der sog. „Skidaumen“ bezeichnet eine häufige Bandverletzung des Daumens. Ursache ist das gewaltsame Abspreizen des Daumens zum Beispiel durch den Skistock. Die klinische Untersuchung bestätigt die Diagnose. Zum Ausschluss eines knöchernen Ausrisses des Seitenbands ist eine Röntgenuntersuchung erforderlich. In unklaren Fällen können Ultraschall oder MRT Aufschluss darüber geben, ob das Band ganz oder teilweise gerissen ist. Dabei ist auch wichtig, die Stabilität des Daumengelenks zu prüfen. Ein vollständig gerissenes, verdrehtes Band muss immer operiert bzw. genäht werden, während bei einem Anriss das Tragen einer Schiene zur Ruhigstellung und Heilung ausreichen kann.
Karpale Bandverletzungen
Verletzungen der Bänder an der Hand, welche nicht erkannt werden, können Störungen verursachen, die über eine dauerhafte Fehlbelastung zu einem Verschleiß der Gelenkflächen führen können. Die klinische Untersuchung bestätigt die Diagnose. Neben der Röntgenuntersuchung gibt das MRT Aufschluss darüber, ob das Band ganz oder teilweise gerissen ist. In manchen Fällen ist die Handgelenksspiegelung (Arthroskopie) zu empfehlen, um eine Verletzung auszuschließen. Die Behandlungsmaßnahmen hängen vom Schweregrad ab. Bei einer frischen Verletzung ist eine Naht möglich. Bei veralteten Bandrupturen kann manchmal das ursprüngliche Band nicht mehr genäht werden und müssen Ersatzoperationen erwogen werden. Besteht bereits eine Arthrose, sind je nach Beschwerdeausmaß eine operative Therapie mit einer Schmerznervendurchtrennung oder Teilversteifungen möglich.
Läsion des Diskus ulnokarpalis, TFCC Läsion
Eine häufige Ursache für ellenseitige Schmerzen am Handgelenk sind die Läsionen des sogenannten TFCC‘s (triangulärer fibrokartilaginärer Komplex). Dieser Komplex besteht unter anderem aus einer komplexen Band-Knorpel-Struktur und spannt sich wie eine Hängematte über dem Ellenköpfchen aus. Ein Teil davon ist der Diskus triangualris, der als eine knorpelige Platte wie ein Kissen zwischen dem Kopf der Elle (Ulna) und den Handwurzelknochen liegt.
Bei Stürzen oder Verdrehtraumen kann es zu Einrissen des Diskus oder der stabilisierenden Bandstrukturen des TFCC’s kommen. Häufig treten sie bei Begleitverletzungen von Handgelenksbrüchen (z.B. Radiusfrakturen) auf. Schädigungen können auch bei Drehbelastungen im Alltag auftreten. Dies tritt auch durch die allmähliche Abnutzung (sog. degenerative Diskusläsion) häufiger auf. Bei einigen Menschen ist die Elle länger als die Speiche (sog. Ulna-Plus-Variante), wodurch es durch den Vorschub der Elle zu vermehrtem Druck auf den Diskus kommt, was diesen auf Dauer schädigen kann. Dieser Ellenvorschub kann anlagebedingt oder auch durch Verletzungen erworben sein.
Bei Beschwerden ist äußerlich am Handgelenk nicht viel zu erkennen. Manchmal entsteht eine Schwellung und es kann ein Druckschmerz über dem ellenseitigen Handgelenk provoziert werden. Bei bestimmten Bewegungen, insbesondere Drehung des Handgelenkes unter Belastung (z.B. Tragen einer Last, Auswringen eines Lappens, Öffnen eines Drehverschlusses) können sich die Beschwerden verstärken. Diese können sich plötzlich „messerstichartig“ einschießend, aber auch als dumpfer Dauerschmerz präsentieren.
Zum Ausschluss von anderen Verletzungen des Handgelenkes ist eine konventionelle Röntgenaufnahme hilfreich. Eine hochauflösende MR-Tomographie mit Kontrastmittel kann eine Diskusläsion nicht sicher nachweisen, ist aber als ergänzende Untersuchung sinnvoll. Im Zweifel ist bei anhaltenden Beschwerden jedoch eine Arthroskopie des Handgelenkes (Handgelenksspiegelung) erforderlich, um die Diskusläsion nachzuweisen.
Wird im Rahmen der Handgelenksspiegelung ein Schaden ersichtlich, richtet sich die Therapie nach der Art der vorliegenden Verletzung. Zeigt der Diskus einen degenerativen Einriss (Verschleiß) kann dieser geglättet werden. Werden Abrisse mit Instabilität ersichtlich, können diese genäht bzw. refixiert werden.
Die Nachbehandlung nach einer durchgeführten Handgelenksarthroskopie ist abhängig von der durchgeführten Therapie. Nach einer Diskusglättung ist nur einer Ruhigstellung in einer Unterarmschiene von wenigen Tagen notwendig. Nach einer Naht des TFCC‘s ist es notwendig das Handgelenk für wenige Wochen in einer speziellen Schiene ruhigzustellen.
Rheumatoide Arthritis
Beim Rheuma kommt es zu einer Entzündung und Zerstörung u.a. von Gelenken, meist an mehreren Lokalisationen. Die meisten Ausprägungen können heute medikamentös behandelt werden, so dass der operative Eingriff eher die Ausnahme darstellt.
Infektionen der Hand
An der Hand werden Infektionen oftmals durch eher unscheinbar wirkende Verletzungen ausgelöst, ein Erstsymptom ist neben der Rötung, der klopfende, pulssynchrone Schmerz in Ruhe mit Bewegungsstörung. Eine Infektion der Hand sollte immer als absoluter Notfall angesehen werden.
Angeborene Handfehlbildungen
Fehlbildungen oder Missbildungen der Hände und/oder Füße können, die unterschiedlichste Ausmaße annehmen, alle gehören in die Hand von Spezialisten, wobei komplexe Störungen auch von uns Handchirurgen in spezialisierte Abteilungen überwiesen werden.